Für Smart Buildings ist die Gebäudeautomation eines der wichtigsten IT-Systeme im Gebäude. Die Priorität der Gebäudeautomation hat sich nicht erst durch Smart Building, Smart Metering, Smart City etc. ergeben, sondern besteht schon seit der Einführung der ehemaligen zentralen Leittechniken in den 70er-Jahren.
Bei der Auditierung von FM-Dienstleistungen stellen wir immer wieder fest, dass die Nutzung der Gebäudeautomation (GA) stark verbesserungsfähig ist. Die Anlagen zur GA bestehen in der Regel aus Managementebene (u.a. Leitrechner), Automationsebene (Steuerung, Regelung) und Feldebene. Die maßgeblichen Funktionen zur Optimierung der technischen Anlagen befinden sich auf der Management- und der Automationsebene.
In der Praxis ist feststellbar, dass oftmals die vorhandenen Optimierungsfunktionen (Lastmanagement, Optimierung Start-Stop, hx-geführte Regelung, …) nicht genutzt werden. In der Regel laufen die technischen Anlagen gemäß der Programmierung bei der Erstinbetriebnahme, nach Sanierungen oder wesentlichen Änderungen an der Technik. Die einzige, regelmäßig genutzte Funktion ist oftmals das Störungsmanagement mit Alarmierungen oder Störungsweiterleitungen.
Eingestaubter Leitrechner in einer deutschen Klinik (ohne jegliche Nutzung)
„Leitrechner“ als rudimentär ausgestattetes Notebook in einem größeren Bürogebäude (minimale Nutzung)
Somit besteht oftmals ein sehr großes Optimierungspotenzial, da sich das Energiemanagement nicht nur auf das „Zählerablesen“ beschränken sollte. Eine gute FM-Ausschreibung beinhaltet alle notwendigen Leistungen zur Betriebsführung inkl. fachgerechter Bedienung der Gebäudeautomation. Die ausführenden FM-Dienstleister müssen Ihre Aufgabe erst nehmen und für eine sukzessive Optimierung der Anlagen sorgen. Der Auftraggeber sollte durch zyklische, technische Audits die Qualität der Leistungen überprüfen und dafür Sorge tragen, dass fehlende Leistungen ausgeführt werden.
Die Gebäudeautomation stellt somit ein zentrales, wesentliches Element der Betriebsführung dar. Insofern muss das FM-Konzept und das Betriebskonzept mit der Gebäudeautomation abgeglichen werden. Im Zuge von Bauvorhaben (Neubau oder Sanierung) muss daher im Rahmen des planungs- und baubegleitenden FM’s eine Strukturierung dieses Arbeitsmittels durch die Zusammenarbeit Fachplaner GA und FM-Berater erfolgen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die teure Investition in die Gebäudeautomation auch langfristig rentabel ist – ansonsten würde auch eine normale „Störmeldeanlage“ ausreichend sein.
