Montag. 25. 10. 2021
  // von Björn Breul

Anlagen-Kennzeichnungssystem (AKS) für technische Anlagen

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Anlagen-Kennzeichnung für technische Anlagen

Oft werden wir von unseren Kunden gefragt, was das „richtige“ Anlagen-Kennzeichnungssystem sei. Aber gibt es ein „richtig“ oder „falsch“? Diese Frage wollen wir in diesem Beitrag behandeln.

Im Vorfeld gilt es zu klären, warum ein Anlagen-Kennzeichnungssystem (AKS) angewendet werden soll. In erster Linie soll das AKS durch eine klare Kennzeichnung eine Verbindung zwischen den realen, bewirtschaftungsrelevanten Anlagen und den graphischen (z.B. CAD-Pläne) bzw. alphanumerischen Daten (Papierform und/oder digitalisiert) schaffen.

Das Ziel eines AKS kann demnach so definiert werden, dass eine gewerkeübergreifende und somit allgemeinverständliche Kennzeichnungsstruktur für alle Anlagen und Dokumentationsunterlagen geschaffen wird.

Folgend dieser Erklärung bleiben dennoch einige Fragen offen:

  • Welche Informationen gehören in ein AKS?
  • Wie gestalte ich das AKS, um diese Informationen zu erkennen?
  • Wie baue ich das AKS am besten auf?

Welche Informationen gehören in ein AKS?

In einem „guten“ AKS geht es darum, Klarheiten zu schaffen. In diesem Sinne ist es unserer Meinung nach wichtig, dass Informationen hinterlegt sind, welche es ermöglichen, die Anlage zu Lokalisieren. Als Anwender des AKS will ich erkennen, wo ich diese Anlage finden kann. Umgesetzt werden kann diese Anforderung, indem Ortsangaben in Bezug auf die gekennzeichnete Anlage gemacht werden.

Ein weiterer relevanter Inhalt ist die Klassifizierung der Anlagen. In vielen Anwendungsbereichen des AKS ist es hilfreich zu erkennen, was für eine Anlage gemeint ist. So kann auf Anhieb identifiziert werden, ob es sich um eine Klimaanlage oder um eine Brandmeldeanlage handelt.

Werden die Technischen Anlagen in die Gebäudeautomation eingebunden, so sollten auch Datenpunkte, welche diese Anlagen liefern, in das AKS aufgenommen werden. Beispiel eines solchen Datenpunkts könnte sein:

Brandschutztür
⇒ Meldet die Messgröße (geöffnet/geschlossen)
⇒ Datenpunkt ist ein Schaltbefehl (öffnen/schließen)
⇒ Verknüpfung zu der Brandmeldeanlage besteht.

Sie sind auf der Suche nach einem Beispiel AKS? In unserer Fachveröffentlichung „Erfassung und Management von Bestandsdaten“ stellen wir Ihnen den Aufbau eines AKS vollständig anhand eines Beispiels vor. Die Veröffentlichung können Sie kostenfrei über rotermund.ingenieure bestellen.

Wie gestalte ich das AKS…

…um diese Informationen zu erkennen?

Wie bereits erwähnt, soll das AKS allgemeinverständlich dargestellt werden. Im Rahmen unserer Projekte legen wir zudem großen Wert auf die Einhaltung relevanter Normen, Richtlinien und allgemeingültige Abkürzungen. Geht es beispielsweise bei der Ortsangabe der Anlage darum, in welchem Land diese sich befindet, so wird nach ISO-3166-1 „DE“ für Deutschland verwendet, „DK“ für Dänemark, usw.. Wenn gekennzeichnet wird, auf welcher Etage sich die Anlage befindet, werden allgemein geltende Abkürzungen genutzt (U3 = 3. Untergeschoss; 01 = 1. Obergeschoss).  

Geht es dann um die Klassifizierung der Anlage, empfiehlt es sich, die Kostengruppe der Anlage nach DIN 276 in der dritten Ebene zu verwenden (Aufzugsanlage = 461). Diese werden dann durch Kürzel detaillierte beschrieben. 

Wird die Informationen nach dem beschriebenen Schema angewendet, so können die Anwender, wie z.B. FM-Dienstleister, auf Anhieb erkennen, wo die Anlage zu finden ist, um welche Anlagentyp es sich handelt und welches Bauteil dieser Anlage geprüft, gewartet oder instandgesetzt werden muss.

Wie baue ich den AKS am besten auf? 

„Immer tiefer ins Detail“ – Dieser Ansatz gefällt uns am meisten und ergibt unserer Meinung den größten Sinn. Wir haben beispielsweise die Möglichkeit, bei der Vor-Ort-Kennzeichnung der Anlagen auf den Lokalisierungsschlüssel zu verzichten, wenn die Anlage dem Standort und der Etage zuzuordnen ist. Des Weiteren kann bei Organisationen, welche keine Standorte im Ausland haben, auf das Länderkürzel verzichtet werden. Außerdem wird gewährleistet, dass in diesem Zuge eine allgemeinverständliche Darstellung ohne Doppelungen der AKS-Nummern, auch in sehr umfangreichen Organisationen mit einer hohen Anzahl von Objekten, gegeben ist. 

Fazit

Natürlich ist der Detailierungsgrad individuell jeder Organisation und den dazugehörigen Objekten anzupassen. In jedem Fall sollten Sie eine möglichst organisationsübergreifende und einheitliche Struktur für den AKS festlegen, um diesen auch langfristig einsetzen zu können.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es nicht den richtigen Weg bei der Erstellung eines AKS gibt. Wenn Sie aktuell vor der Entscheidung stehen, unterstützen wir Sie gerne und berichten über typische Stolpersteine bei der Festlegung des Anlagen-Kennzeichnungssystems. Zudem stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite.  Sprechen Sie uns gerne an!

Ihr Kontakt/Ansprechpartner:

Björn Breul

rotermund.ingenieure
Pfennigbreite 8
D-37691 Höxter

Tel.: +49 (5271) 697 999 8

info@rotermundingenieure.de