Die Immobilienbranche erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel, der maßgeblich durch die fortschreitende Digitalisierung vorangetrieben wird. Der Einsatz moderner Technologien und innovativer Ansätze eröffnet erhebliche Chancen zur Effizienzsteigerung, Kostenreduktion und Verbesserung der Nachhaltigkeit im Immobilienbetrieb. Gleichzeitig steigt die Bedeutung der IT-Sicherheit, da die Integration digitaler Systeme neue Risiken und Herausforderungen mit sich bringt.
„In Ausschreibungen müssen daher sowohl die technologischen Möglichkeiten als auch die Sicherheitsanforderungen umfassend und zeitgemäß berücksichtigt werden, um langfristig den Anforderungen der Betreiber gerecht zu werden.“
Im Auftrag einer großen deutschen Institution wurden durch rotermund.ingenieure in diesem Jahr Marktbefragungen zum Einsatz von Technologien im Immobilienmanagement sowie zur IT und IT-Sicherheit im technischen Gebäudemanagement (TGM) durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Umfragen bieten wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen und zeigen, wie Unternehmen in diesen Bereichen aufgestellt sind und welche Kriterien bei der Vergabe von Aufträgen zunehmend an Bedeutung gewinnen. Im Folgenden werden die zentralen Erkenntnisse der Befragungen zusammengefasst.
Zunehmende Digitalisierung und Integration von IT-Systemen
Technologien wie Gebäudeautomation und Dokumentationsmanagementsysteme sind bei den Teilnehmern bereits weit verbreitet und stellen für viele Unternehmen einen wesentlichen Bestandteil im Immobilienmanagement dar. Eine Absicht der Marktumfrage war herauszufinden, wie weit neue Technologien im Immobilienmanagement bereits genutzt werden: Stichwort #PropTechs. Der Einsatz von beispielsweise Smart Building Technologies oder KI ist noch sehr zurückhaltend und birgt, wie wir an wenigen Leuchtturmprojekten bereits erleben dürfen, noch spannendes Potenzial für den Gebäudebetrieb. Den aktuellen Digitalisierungszustand des Immobilienmanagements wird von über der Hälfte als „mittel“ eingeschätzt.
Zu den etablierten Technologien gehören eindeutig CAFM-Systeme. Diese finden bei den Betreibern in einer Vielzahl an Prozessen ihre Anwendung und gestalten den Gebäudebetrieb effektiver. In Zukunft streben die Unternehmen die Implementierung zusätzlicher Systeme an. Gründe dafür sind Effizienzsteigerung, Nachhaltigkeitsziele aber auch die Erhöhung von gesetzlichen Anforderungen sorgt dafür, dass die befragten Betreiber vermehrt auf digitale Lösungen setzen. Diese Trends zeigen sich deutlich in den Ergebnissen der Umfrage.
Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Digitalisierung weiter voranschreiten wird. Für FM-Ausschreibungen bedeutet dies, dass Betreiber verstärkt auf effiziente, technologiegestützte Lösungen zurückgreifen, die die verschiedenen Leistungsprozesse digital unterstützen. Anbieter, die umfassende Technologielösungen in ihr Leistungsportfolio einfließen lassen, können sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil sichern.
IT-Sicherheit rückt mehr in den Vordergrund
Sobald man von Technologisierung spricht, ist die Frage zum Sicherheitsrisiko nicht weit – nicht verwunderlich nach erst kürzlich wieder vorgefallenen Cyberangriffen. Wie hoch der Sicherheitsbedarf für die IT im TGM von den Teilnehmern der Marktbefragung eingeschätzt wird, ist folgend abgebildet:
Die Mehrheit der Teilnehmer schätzt den Sicherheitsbedarf als „sehr hoch“ ein und bei einer weiteren Frage geben mehr als 70 % an, dass sie in den vergangenen Jahren erste Maßnahmen ergriffen haben, um Sicherheitslücken aufzudecken bzw. sich vor diesen zu schützen. Dies deutet darauf hin, dass bei der zunehmenden Digitalisierung auch die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt in den Fokus rücken.
In Ausschreibungen kann das zu einer erhöhten Nachfrage nach Sicherheitslösungen führen, die in die IT-Systeme integriert werden müssen. Dienstleister sollten nicht nur technologische Expertise vorweisen, sondern auch Sicherheitsstrategien anbieten, die regelmäßig aktualisiert und überprüft werden, um so dauerhaften Schutz zu gewährleisten.
Fazit
Zusammenfassend lassen sich mehrere zentrale Schlussfolgerungen, insbesondere für FM-Ausschreibungen ziehen:
- Digitalisierung und IT-Sicherheit müssen Hand in Hand gehen: Die zunehmend steigende Integration von IT-Systemen im Immobilienmanagement bringt auch neue Herausforderungen für die Sicherheit mit sich. Ausschreibungen sollten klare Anforderungen an IT-Sicherheitsmaßnahmen stellen, um den Schutz sensibler Daten und Systeme zu gewährleisten.
- Technologieeinsatz wird Standard: Der Einsatz von CAFM-Systemen, Gebäudeautomationslösungen und weiteren digitalen Tools wird als essenzieller Aspekt angesehen, um den Gebäudebetrieb effizient zu gestalten.
- Ganzheitliche Lösungen: Unternehmen werden zunehmend darauf abzielen, skalierbare und zukunftssichere Systeme zu implementieren. Anbieter, die umfassende Digitalisierungsstrategien und integrierte Technologielösungen anbieten können, werden einen klaren Vorteil haben.
- Fokus auf Nachhaltigkeit und Effizienz: Betreiber werden verstärkt auf Technologien setzen, die zur Energieeinsparung und zur Steigerung der Betriebseffizienz beitragen.
Diese Erkenntnisse sollten dazu anregen, sich sowohl mit den allgemeinen wie auch mit den internen steigenden Anforderungen an Technologie, Sicherheit und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.
Für eine vertiefende Auseinandersetzung zu dem Thema, Interesse an den Ergebnissen oder weiterführenden Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
rotermund.ingenieure begleitet Sie umfassend und kompetent durch den gesamten Ausschreibungsprozess, ganz gleich ob Facility Services oder CAFM-System. Sprechen Sie uns unverbindlich an.