Donnerstag. 16. 02. 2017
  // von Chantal Weiland

Warum eine LZK-Analyse in Vergabeverfahren einbeziehen?

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Lebenszykluskosten von Gebäuden im Rahmen von öffentlichen Vergabeverfahren

Vor kurzem hat mein Kollege Stefan Nendza gemeinsam mit Rechtsanwalt Oliver Weihrauch ein Webinar über die Berücksichtigung der Lebenszykluskosten (LZK) von Gebäuden im Rahmen von öffentlichen Vergabeverfahren gehalten. Dabei kamen einige interessante Fragen auf, die wir in den kommenden Blogbeiträgen beantworten möchten.

Anwendungsfälle sind beispielsweise die Wirtschaftlichkeitsberechnung von Sanierungsmaßnahmen (Neubau vs. Sanierung) oder öffentlich ausgelobte Architekturwettbewerbe. Bei letzteren wird im Rahmen der Vorprüfung eine vergleichende Lebenszykluskostenberechnung aller Wettbewerbsarbeiten vorgenommen. Die Ergebnisse fließen in den Vorprüfbericht ein und werden dem Preisgericht damit als Entscheidungsgrundlage zur Verfügung gestellt.

Mit der folgenden Frage möchten wir beginnen:

Wie kann die öffentliche Hand besser sensibilisiert werden, die Vorteile der LZK-Analyse in die Vergabeverfahren einzubeziehen?

Betrachtet man die Verteilung der Errichtungskosten als Anfangsinvestitionen auf der einen, sowie der langfristigen Nutzungs- und Sanierungskosten auf der anderen Seiten eines Gebäudes, fällt schnell auf, dass die langfristigen Nutzungs- und Sanierungskosten den wesentlichen Anteil eines Gebäudes ausmachen (bis zu 80%). Dennoch stellen wir immer wieder fest, dass in der Praxis der Fokus allzu oft nur auf den Errichtungskosten liegt. Bestenfalls werden noch Energiebedarfe der Entwürfe betrachtet. Wichtige Aspekte wie langfristige Instandhaltungskosten fallen häufig unter den Tisch.

Insofern können wir RA Weihrauch nur zustimmen, der im unten verknüpften Webinar sagt: „Wo ist der starke Auftraggeber, der sich traut, nicht nur auf den Preis (der Errichtungskosten) zu schauen, sondern auch auf den Lebenszykluskostenansatz?“

Wir können alle Verantwortlichen nur dazu ermutigen. Betrachtet man das Gesamtvolumen von Bauprojekten, die teilweise im dreistelligen Millionenbereich liegen, sind Planungs- oder Zusatzleistungen zur Berechnung von Lebenszykluskosten in frühen Projektphasen im Promillebereich anzusehen. Somit ist nur ein geringer monetärer Aufwand nötig, um späteren Kostenrisiken im Gebäudebetrieb sicher begegnen zu können. Die Kostentransparenz im Bauprojekt zum Austausch zwischen Verwaltung, Politikern und Wählern wird hiermit ebenfalls deutlich erhöht.

Eine vollständige Aufnahme des Webinars finden Sie hier:

Über die Autorin

Chantal Weiland hat Kommunikations- und Medienwissenschaft studiert. Nach Ihrem Abschluss vertiefte sie ihre Kenntnisse im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit in verschiedenen Unternehmen. Seit 2014 betreut sie das Marketing sowie das Benchmarking bei rotermund.ingenieure.

Ihr Kontakt/Ansprechpartner:

Chantal Weiland

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37671 Höxter

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