Make-or-buy?
Unternehmen können heutzutage nur noch erfolgreich am Markt bestehen, wenn sie langfristig wettbewerbsfähig sind und ihre Kosten gering halten. Besonders der Bereich des Facility Managements weist oftmals versteckte Potenziale zur Kostensenkung auf.
Auf der Suche nach der optimalen Organisationsstruktur werden Unternehmen daher immer öfter der Frage ausgesetzt: Make or Buy? Dienstleistungen einkaufen oder selbst durchführen? Wie finde ich heraus, welches Betreibermodell am besten zu mir passt? Und worin liegen eigentlich die Vorteile in der Auslagerung des FM’s?
Um herauszufinden ob sich die externe Erbringung von Dienstleistungen wirklich lohnt, sollten interne Prozesse zuallererst hinsichtlich ihrer Effizienz überprüft werden. Neben Qualitätskriterien und objektspezifischen Besonderheiten ist hierbei natürlich besonders die Betrachtung der internen Kosten relevant. Dafür bietet sich ein Vergleich der eigenen Kosten mit marktüblichen Durchschnittswerten, das sogenannte Benchmarking, an. (Nur mal so nebenbei: Wir, die rotermund.ingenieure, können Ihre Nutzungskosten dank des größten, deutschen Benchmarking-Pools auf Marktkonformität prüfen. Auch bei der darauffolgenden Analyse unterstützen wir Sie gerne.)
Natürlich steht beim Outsourcing primär die Senkung der eigenen Kosten im Vordergrund. Allerdings können Investoren durch die Reduzierung der Betriebskosten auch von einer höheren Mieterzufriedenheit und somit sicheren Renditen profitieren. Abgesehen vom überzeugenden Argument der Kostenentlastung sprechen auch noch weitere Aspekte für die externe Leistungsvergabe. Zum einen kann die Zeit, die man durch Auslagerung des FM’s spart, wieder in das eigentliche Kerngeschäft investiert werden. Das Unternehmen gewinnt zusätzlich eine Planungssicherheit, da die Kosten für die Leistungen transparent erfasst werden müssen. Außerdem bedeutet ausgelagerte Verantwortung oftmals Risiko- und Haftungsminimierung und dies ist besonders im Bereich des technischen Gebäudemanagements ein Punkt der oftmals unterschätzt wird.
Doch was spricht eigentlich gegen das Outsourcing?
Einerseits sollten sich Unternehmen immer vor Augen führen, dass sie nun von einem (bzw. mehreren) Dienstleistern abhängig sind. Das bedeutet, dass das Know-How, was vorher im Unternehmen vorhanden war, von externen Firmen erbracht wird, die entsprechend kontrolliert werden müssen. Regelmäßige Leistungsüberprüfungen (Audits) sind daher empfehlenswert. Weiterhin ist entscheidend, dass Verträge individuell auf die Gegebenheiten der Immobilie zugeschnitten werden. Bei einer Bindung von mehreren Jahren sollten standardisierte Verträge der Dienstleister unbedingt vermieden werden. Ebenso besteht bei Einbeziehung von externen Personal immer ein Sicherheitsrisiko. Der Schutz interner Daten sollte daher nicht außer Acht gelassen werden.
Wichtig ist, dass diese Punkte ebenso wie die Entscheidung für eine Gesamt- oder Einzelvergabe von FM-Leistungen einzelfallspezifisch im Vorfeld diskutiert werden. Zusätzlich sollten auch zyklische make-or-buy-Analysen durchgeführt werden um zu überprüfen, ob das aktuelle Betreibermodell immer noch das Optimalste ist. Eine Umfrage im aktuellen fm.benchmarking Bericht zeigt, dass mehr als die Hälfte aller Befragten bisher noch keine make-or-buy-Analyse durchgeführt hat.
Haben Sie weitere Fragen zum Thema Make or Buy? Wir freuen uns auf ein Gespräch mit Ihnen.
– Über die Autorin –
Anne Rose unterstützt bei rotermund.ingenieure verschiedene Projekte zur Optimierung der Gebäudenutzungskosten. Nach ihrem Abschluss in Betriebswirtschaft (Universität Duisburg-Essen) hat sie einen Master in Immobilienmanagement an der HAWK Holzminden absolviert.